Übersicht
Hier möchte ich euch kurz erklären wie ihr euren Anhänger anhängt – und zwar richtig. Das ist leichter als es sich anhört. Am besten benutze ihr eine Antischlingerkupplung zum anhängen. Achtet dabei besonders darauf, dass die Kugel eurer Anhängerkupplung sauber und vor allem fettfrei ist. Sollte das einmal nicht der Fall sein, säubert sie am besten mit etwas Schleifpapier oder Bremsenreiniger. Antischlingerkupplungen sind besonders empfindlich, da sich im Inneren Reibebeläge befinden. Diese können nur bei einer sauberen Anhängerkupplung einwandfrei arbeiten.
1. Anhänger zum Auto
Die Kupplung des Anhängers muss irgendwie zum Auto direkt über die Kugel der Anhängerkupplung. Dafür haben wir drei Möglichkeiten.
- Ihr könnt den Anhänger mit der elektrischen Rangierhilfe (Mover) direkt über die Anhängerkupplung fahren
- Ihr könnt mit eurem Auto rückwärts direkt unter die Anhänger-Kupplung fahren
- Ihr könnt euren Anhänger mit reiner Muskelkraft in die richtige Position ziehen
Hängt ihr einen Wohnwagen an, dann solltest ihr bei der letzten Möglichkeit unbedingt die Griffe des Wohnwagens benutzen. Der Griff der Anhängerkupplung ist dafür nicht ausgelegt und könnte sonst beschädigt werden. Wenn alles in der richtigen Position ist zieht ihr die Handbremse.
2. Das Stützrad
Nun müsst ihr das Stützrad hoch kurbeln. Dabei senkt sich die Kupplung des Anhängers auf die Kugel der Kupplung. Beim Absenken rastet der Mechanismus der Anhängerkupplung automatisch ein und der Hebel kommt zur Hälfte runter. Ist dies geschehen müsst ihr den Feststellhebel des Stützrades öffnen. Wenn ihr das erledigt habt, könnt ihr das Stützrad komplett hoch machen. Wichtig: dreht den Feststellhebel wieder richtig fest, so dass dieser sich nicht öffnen kann.
3. Das Abreißseil
Als nächstes müsst ihr das Abreißseil richtig befestigen. Dazu gibt es in ganz Europa unterschiedliche Regeln. Achtet dazu bitte auf die Gesetzgebung der einzelnen Länder, denn ein falsch angebrachtes Abreißseil zieht zum Teil hohe Bußgelder nach sich. Das Abreißseil ist eine Sicherheitseinrichtung, welche im Falle eines Abspringens vom Kugelkopf der Anhängekupplung die Handbremse des Wohnwagens zieht, um diesen zu bremsen.
4. Stromkabel anschließen
Nun ist es schon soweit das ihr den Stecker eures Anhängers in die dafür vorgesehene Steckdose am Auto steckt. Achtet beim Einstecken darauf, dass das Kabel nicht auf dem Boden schleifen kann. Ist es zu lang, kann man es auch über den Kupplungshaken legen. Die Steckdose ist in der Regel mit einem Deckel gegen Verunreinigungen geschützt. Wenn ihr den Stecker reingesteckt habt, müsst ihr den Überwurf des Steckers drehen, bis dieser einrastet. Der Deckel der Steckdose dient in den meisten Fällen als zusätzliche Arretierung. Ist dies geschehen, kann sich der Stecker nicht mehr von allein lösen.
5. Der Hebel und die Antischlingerkupplung
Der nur halb eingerastete Hebel der Antischligerkupplung kann nun zur Gänze runter gedrückt werden. Das kann unter Umständen recht schwer gehen. Achtet aber darauf, dass er trotzdem komplett runter ist, denn dieser Schritt drückt die Reibbeläge der Kupplung fest auf den Kugelkopf der Anhängerkupplung und ermöglicht so die volle Funktion. Mein Tipp ist aber, wenn ihr noch rangieren müsst: lasst den Hebel noch in der „halb Stellung“. In dieser Stellung kann euch der Anhänger nicht von der Kugel springen, aber die Reibbeläge sind noch nicht zur Gänze angedrückt. Das bedeutet, dass diese deutlich leichtgängiger sind. Das sollte sich positiv auf den Verschleiß auswirken. Rangiert man permanent mit runter gedrücktem Hebel, kann so auf Dauer ein knarrendes Geräusch entstehen.
6. Beleuchtung Kontrollieren
Kontrolliert vor jedem Fahrtantritt ob all eure Lichter funktionieren. Achtet dabei auch auf eure Positionslichter die seitlich am Wohnwagen sind. Das wird häufig vergessen aber ein defektes Licht kann schnell mal ein paar Euro Bußgeld nach sich ziehen.
7. Handbremse
Bevor ihr letztendlich los könnt, müsst ihr noch die Handbremse des Anhängers lösen. Mein Tipp ist lasst die Handbremse im Auto noch bis zuletzt angezogen. So kann das Gespann nicht ungewollt ins rollen geraten.
Schlusswort
Wenn ihr alle diese Tipps beherzigt, sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Ich habe auf der Seite von Obelink noch ein tolles Video gefunden, was all meine Schritte noch einmal verdeutlicht. Hast du den passenden Führerschein für deinen Anhänger? Wenn du dir nicht sicher bist, lies doch noch einmal in meinem Artikel zum Anhängerführerschein nach. Ich wünsche euch allseits gute Fahrt und ich hoffe mein Beitrag gefällt euch.
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